Ein Leuchtturm für die Pflege

Das Potenzialentwicklungszentrum mit angeschlossener Pflegeschule macht einen alten Bergbaustandort in Dinslaken-Lohberg zum weithin sichtbaren Orientierungspunkt in Sachen Pflege. Die Verbindung aus Austausch und Beratung, Wissenstransfer und Fortbildung zu diesem wichtigen Zukunftsthema setzt deutschlandweit ein einzigartiges Zeichen.

Mehrere Personen proben die Pflege und Versorgung an einer Babyattrappe, die in einem Inkubator liegt

Ein Zentrum für alle Pflegefragen

Mit Blick auf die Zukunft steht fest: Die Pflege in Deutschland muss sich fortentwickeln. Es müssen neue Strukturen geschaffen und althergebrachte Muster überdacht werden. Es braucht gut ausgebildetes Personal, um die Pflegepraxis abzusichern. Und es bedarf medizinischer und technischer Expertise, um für die Anforderungen von morgen gerüstet zu sein. 

Mit dem Potenzialentwicklungszentrum in der ehemaligen Licht- und Lohnhalle Dinslaken-Lohberg wurde eine zentrale Anlaufstelle für alle an der Pflege beteiligten Akteure geschaffen. Nicht nur Expert/-innen und Fachkräfte kommen hier am runden Tisch zusammen, auch Angehörige finden Gehör und können sich mit ihren Erfahrungen und Erlebnissen im Zentrum einbringen. Das gilt für alle Themenbereiche, angefangen bei kleinen Alltagshürden und bürokratischen Hindernissen bis hin zu existenzielleren Fragen im Rahmen der Sterbebegleitung und der Palliativmedizin.  

Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel
Caritasverband für die Diözese Münster e.V.
Modell/Invest
2019
830.000 €

„Wir kommen zusammen und denken darüber nach, wie man Pflege einfacher und effizienter gestalten kann. Das Zentrum bietet dafür einzigartige Möglichkeiten. Hier werden alle Stimmen gehört und alle Anliegen besprochen.“

Benedikt van Meerbeck, Geschäftsführer

Die Zukunft fängt hier 200fach an

Grundvoraussetzung für eine funktionierende Pflege ist gut ausgebildetes Personal. Dem Zentrum angegliedert ist eine Pflegeschule der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO), in der etwa 200 Auszubildende optimal aufs Berufsleben vorbereitet werden. Im täglichen Unterrichtsbetrieb vermitteln Dozent*innen das notwendige Fachwissen, examinierte Pflegekräfte geben praktischen Anschauungsunterricht. Dafür wurde eine Schulstation mit modernster Ausstattung geschaffen. Dazu gehören z. B. Patienten-Puppen, an denen das neue Wissen im wahrsten Sinn greifbar erprobt werden.

Zum Backstein-Komplex in der ehemaligen Zeche Lohberg ist auch das St. Barbara Seminar & Hotel zu finden, das Tagungsräume und Unterkünfte für Weiterbildungen, Seminare und Konferenzen bietet.

Das Potenzialentwicklungszentrum bietet darum beste Voraussetzungen für ein Networking, das der Pflege den Weg in die Zukunft ebnet. Daran arbeiten Expert/-innen aus den Berufsfeldern Medizin, Physio-, Ergo- und Sprachtherapie, Eingliederungshilfe, Sozialarbeit und Seelsorge genauso wie Vertreter/-innen aus Politik, Forschung und Industrie. Der enge Austausch mit Patient/-innen und deren Angehörigen rundet die Arbeit im Zentrum ab. Diese enge Verzahnung und das persönliche Miteinander ermöglichen es, bislang ungenutzte Potenziale zu erschließen und Dinge vom Menschen aus neu zu denken.

Eine Investition in die Pflege von morgen

Mit seinem Engagement in die neue Nutzung der Licht- und Lohnhalle auf dem alten Zechengelände Lohberg hat der Caritasverband für die Dekanate Dinslaken und Wesel etwas Großes angestoßen. Das Potenzialentwicklungszentrum mit integrierter Pflegeschule und dem verbundenen St. Barbara Seminar & Hotel als Inklusionsbetrieb ist ein Komplex entstanden, in dem soziale Arbeit so vernetzt gedacht ist wie noch nie. Insgesamt 6,5 Mio. Euro wurden in das Gesamtprojekt investiert, vor allem in die Um- und Neugestaltung der alten Industriegebäude. Die SozialstiftungNRW hat sich mit fast 830.000 Euro allein für den Aufbau und der Ausstattung des Potenzialentwicklungszentrums beteiligt, dazu kam noch einmal ein ähnlich hoher Förderbetrag für das Inklusionshotel.